Jetzt geht’s hier weiter mit meiner neuen “Mein Lieblingsessen”-Serie. Ich freu mich sehr, dass ihr die auch mögt. Dass Johanna, die unter ihrem hübschen Nachnamen Pinkepank bloggt, als Lieblingsessen Spargel-Risotto vorstellt, hat mich laut auflachen lassen. Weil: das ist noch eine weitere Gemeinsamkeit, die wir zwei haben und zack boum, gleich mochte ich sie noch ein bisschen mehr. Wir haben auch beide rötlich-braune Haare, sind schwanger, sie schon zum zweiten Mal und als ich sie das erste Mal getroffen habe, als sie mich ich weiß gar nicht mehr wo besucht hat, hab ich gedacht: Ach, ist die herrlich entspannt. Mit Kind und auch so. Und dann hat sie auch noch so einen Handbremsen-Hoch-Charakter, hält weder mit Zweifeln noch Begeisterung hinterm Berg, gibt einfach Vollgas. Johanna muss man einfach gern haben. Wetten, dass…?!
Die Zeit, in der ich mein Lieblingsessen kochen kann, ist begrenzt, nämlich auf ungefähr zwei Monate im Jahr – die Spargelzeit. Wenn es soweit ist und wir die ersten Stangen im Supermarkt oder auf dem Markt sichten, schreie ich vor Begeisterung auf und mein Freund verdreht die Augen. Er teilt meine Liebe für Spargel, naja, sagen wir, eher bedingt. Aber egal, da muss er durch – und wenn ich dann mein Spargelrisotto mit Pinienkernen gekocht habe und es auf dem Esstisch steht, findet er es meistens doch ganz gut.
Warum gerade Spargelrisotto mein Lieblingsessen ist, kann ich gar nicht so richtig erklären. Klar, einerseits liebe ich diese Mischung aus cremigem Reis mit würzigem Parmesan, knackigem Spargel und den nussigen Pininienkernen als Topping, aber hier spielt tatsächlich auch ein bisschen die Zubereitung eine Rolle. Dass man nach und nach die Flüssigkeit zum Reis gibt, am Besten am Herd stehen bleibt, um eben diesen Zeitpunkt nicht zu verpassen, den Spargel, den man zwischendurch knabbern kann, den Duft von frisch gerösteten Pinienkernen…hach! Die Exklusivität von frischem Spargel ist vielleicht auch ein Grund, warum ich dieses Gericht zu meinem Liebling erklärt habe – Zutaten, die nicht immer zu haben sind, wecken schließlich Begehrlichkeiten, sind etwas Besonderes und werden dann auch automatisch als besonders gut und lecker wahrgenommen. Und ich liebe, liebe, liebe es, dass Risotto einfach immer gelingt, mir zumindest, ich weiß, dass das viele anders sehen und sich gar nicht erst an Risotto rantrauen. Dazu kann ich nur sagen: Los, traut euch, es lohnt sich! Und bei meinem Lieblingsrisotto hier sogar doppelt!
Spargelrisotto mit Pinienkernen
Zutaten für 4 Portionen: 400 g grüner Spargel, 300 g Risottoreis,150 ml trockener Weißwein (150ml Spargelfond für Schwangere/Stillende), 1 Schalotte, 1 Knoblauchzehe, 2 EL Butter, Salz, Pfeffer aus der Mühle, Muskatnuss, Olivenöl, 2 EL Pinienkerne, 40 g frisch geriebener Parmesan
Zubereitung:
1. Jeweils das untere drittel des Spargels schälen, die holzigen Enden abschneiden und den Spargel dann in einem knappen Liter kochendem Salzwasser 5 Minuten lang blanchieren. Die Spargelstangen herausnehmen, kalt abschrecken, die Köpfe abschneiden und die restlichen Stangen in dünne Scheiben schneiden. Den Spargelfond im Topf lassen, große Schöpfkelle bereitlegen.
2. In einer großen Pfanne (oder einem weiten Topf) das Olivenöl erhitzen, währenddessen die Schalotten und den Knoblauch schälen, fein hacken und im heißen Öl glasig schwitzen. Den Risottoreis dazugeben und ebenfalls glasig werden lassen, dann entweder mit dem Weißwein oder mit 150ml Spargelfond ablöschen. Den Herd auf mittlere Hitze runterdrehen, Deckel auf die Pfanne und den Reis kurz die Flüssigkeit aufnehmen lassen.
3. Die nächste Kelle Spargelfond dazugeben, unterrühren und zugedeckt den Reis wieder die Flüssigkeit aufsaugen lassen, zwischendurch immer mal wieder rühren und solange Spargelfond dazugeben, bis der Reis gar ist – er sollte außen weich sein, aber innen noch Biss haben.
4. Den in der Zwischenzeit geriebenen Parmesan gemeinsam mit den Spargelringen und der Butter unter das Risotto mischen, gut mit Pfeffer, Salz und Muskatnuss würzen, vom Herd nehmen und mit dem Deckel noch 2-3 Minütchen stehen lassen.
5. In dieser Zeit in einer kleinen Pfanne ohne Fett die Pinienkerne anrösten, bis sie goldbraun sind und duften. Hier sehr aufmerksam sein, die Spanne zwischen goldbraun und schwarz ist minimal.
6. Das Risotto in Schalen anrichten, mit Parmesan und Pinienkernen dekorieren und genießen. Guten Appetit!
So, einen Grund, warum Risotto, im Frühling mit Spargel, im Sommer mit Zitrone oder frischen Kräutern, im Winter mit Fenchel, roter Bete oder Kürbis, mein Lieblingsessen ist, habe ich noch: Risotto macht mir so ein wohlig warmes Gefühl im Bauch, es fühlt sich einfach rundum gut an, es zu essen – kurz, wenn es Risotto gibt, ist für den Moment einfach alles in Ordnung.
Herzliche Grüße,
Johanna